ECTS - Creditpoints

ECTS Creditpoints für einen fairen Vergleich

ECTS = European Credit Transfer System

eUm die Leistungen von Studenten vergleichen zu können, wurde im Jahr 1999 das European Credit Transfer System, kurz ECTS, eingeführt. Es basiert auf dem Erwerb von sogenannten ECTS Creditpoints, oder Leistungspunkten, die als Nachweis für die Leistung und den Arbeitsaufwand durch den Studierenden dienen. Ziel der Vergabe von Creditpoints ist der Vergleich von Studienleistungen an unterschiedlichen Universitäten und die vereinfachte Möglichkeit, bei einem Wechsel innerhalb europäischer Hochschulen seine bisherigen Studienleistungen anerkannt zu bekommen. Auch die Transparenz der verschiedenen Studieninhalte soll durch dieses System erhöht werden. Vorwiegend geht es dabei um die Leistungen an Hochschulen mit Bachelor- und Master-Studiengängen.

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Der Bologna-Prozess

Nachdem das System der ECTS Creditpoints seit 1989 erprobt worden war, brachte der Bologna-Prozess die endgültige und europaweite Einführung des neuen Punktesystems. Zeitgleich wurde in Deutschland das System der aufeinander aufbauenden Bachelor- und Masterstudiengänge eingeführt. Der Bologna-Prozess hatte in Jahr 1999 die Schaffung eines einheitlichen Hochschulraumes in ganz Europa zum Ziel. Dabei lag der Schwerpunkt auf einem international vergleichbaren System von Hochschulabschlüssen. 29 europäische Ministerien für Bildung unterschrieben die Grundsätze und Verträge, die eine gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen und Studienleistungen auf einem unbürokratischen Weg bewirken sollten.

Außerdem sollte die Beschäftigungsfähigkeit der Studienabsolventen in den verschiedenen Ländern gefördert werden. Die Intension des Systems hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Da nicht mehr nur die Studienleistungen für die Creditpoints herangezogen werden, sondern auch die Akkumulation, hat sich der Name ECTS zum European Credit Transfer and Accumulation System ergänzt. Mit diesem System wird eine europäische Vergleichbarkeit angestrebt. So werden Studienabschlüsse in einem zweistufigen System absolviert. Dabei bauen die Abschlüsse aufeinander auf und die Zulassung ist von der Anzahl der erworbenen Creditpunkte abhängig. Ein Studierender benötigt für seinen Bachelor eine Studienleistung von mindestens 180 ECTS Creditpoints. Für den folgenden Masterstudiengang werden dann noch mal 60 bis 120 Creditpoint für den Abschluss benötigt. Ohne die Punkte aus dem absolvierten Bachelor-Studiengang ist die Zulassung zum Master-Studium in der Regel nicht möglich.

Module und Arbeitsaufwand

Für die Absolvierung eines Studiums oder die Zulassung zu einem weiterführenden Studiengang müssen Module belegt und erfolgreich abgeschlossen werden. An diese Module sind Arbeitsstunden und ein entsprechender Aufwand beim Lernen, Auf- und Nacharbeiten gekoppelt. Je nach Arbeitsaufwand werden die Module mit unterschiedlichen ECTS Creditpoints belohnt. Pauschal kann gesagt werden, dass ein Creditpoint oder Leistungspunkt mit 25 bis 30 Arbeitsstunden angesetzt wird.

So ist das Ziel, pro Studienjahr 60 Creditpoints zu erwerben oder einen durchschnittlichen Aufwand von 1500 bis 1800 Stunden zu leisten. Bei der Belegung der Module wird dabei nicht nur die Präsenzzeit an der Uni berücksichtigt. Auch zeitintensive Module mit viel Pflichtlektüre oder großen Arbeitsaufwand und Hausarbeiten werden bei der Stundenberechnung eingebracht. So kann das System der ECTS Creditpoints dazu führen, dass Module mit der gleichen Präsenzzeit mit unterschiedlichen Creditpoints verrechnet werden. Die ECTS Creditpoints geben durch diese Berechnung auch Auskunft darüber, wie viel durchschnittlicher Arbeitsaufwand mit einem Modul verbunden ist. Wird ein Modul vom Studierenden nicht beendet, erhält man auch keine Creditpoints. Sie sind ausschließlich der Nachweise, dass die Arbeit für das entsprechende Modul geleistet wurde. Auch für Teilleistungen werden keine Leistungspunkte vergeben.

Creditpoints sind keine Noten

Die ECTS Creditpoints geben allerdings keine Auskunft über die Qualität der Arbeit und die Benotung derselben. Für die Benotung wird die Gruppe der geprüften Studenten in den Teil der Bestandenen und der Nichtbestandenen eingeteilt. Die Studenten, die bestanden haben, werden nach dem ECTS System wiederum nach Benotung rangiert. Dabei wird auf Aussagen, wie „gut“ und „ausgezeichnet“ verzichtet, sondern auch die neutrale Buchstabenfolge, A bis E zurückgriffen. Das A gilt in dieser Benotungsskala als Bestnote, die von den besten 10 Prozent der Studierenden erreicht wird. Im Folgenden setzt sich dann die prozentuale Verteilung der Noten fort, sodass die nächsten 25 Prozent der Studenten die Note B und die folgenden 30 Prozent die Note C erhalten.

Die restlichen 35 Prozent werden mit 25 und 10 Prozent für die Benotung D und E vorgesehen. Studenten, die nur wenige Punkte benötigen, um in den Kreis der Bestandenen eingegliedert zu werden, werden in die Rubrik FX eingestuft. Hier sind Verbesserungen nötig, um das Modul als bestanden abzuschließen und die ECTS Creditpoints anerkannt zu bekommen. Basis für diese Einstufung ist auch hier die transparente und vorher festgelegte Summe der Mindestpunktzahl. Für die Berechnung der endgültigen Abschlussnote ist dann eine Gesamtsumme der Einzelnoten nötig. Dazu wird die Note je Modul mit den ECTS Creditpoints multipliziert. Daraus ergibt sich, dass Module mit vielen Creditpoints einen größeren Einfluss auf die Endnote haben, als Module mit wenigen Creditpoints. Außerdem fließen guten Noten mit vielen Leistungspunkten zu einem größeren Anteil in die Gesamtnote ein. Gute Noten in Modulen mit vielen Creditpoints sind also für jeden Studierenden das Ziel.

Im internationalen Vergleich

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Im internationalen Vergleich mit dem Creditpoint-System der USA und Kanada sind leider immer wieder Umrechnungen nötig. Zwischen den Systemen sind teilweise große Unterschiede in der Qualität der Lehre erkennbar, was die gegenseitige Anerkennung der Leistungen und Abschlüsse zu einem Problem macht. Außerdem gilt die Vergabe der Creditpoints in Kanada, wie auch in den Universitäten der USA, nur für die tatsächlichen Präsenzzeiten im Hörsaal der Uni. Anwesenheit ist in diesen Ländern die Basis für den Erhalt der wichtigen Creditpoints. Hausarbeiten oder Zeiten für das Selbststudium werden nicht berücksichtigt. Auch die Zeiten für das Studium von Pflichtlektüre fließen nicht in die Vergabe der Creditpoints mit ein. Als zusätzliche Einordnung für den Wert eines Creditpoints wird das Hochschulranking zugrunde gelegt.

Anders als beim Bologna-System sind die Creditpoints der unterschiedlichen Universitäten mit unterschiedlichen Qualitäten belegt. So ist auch ein Vergleich der einzelnen Leistungspunkte untereinander schwierig. Je nach Studiengang und Qualität der Lehre kann ein Creditpoint in Kanada mit einem Wert von 1,5 bis 2,5 und mehr ECTS Creditpoints umgerechnet werden. Hier gilt die Einstufung der Universität als zusätzlicher Faktor bei der Bewertung von Punkten und Leistungen.

Bewertung von Studienzeiten / Leistungen

Mit Einführung der ECTS Creditpoints in Europa sollte das Hochschulsystem an Transparenz gewinnen. Auch der Wechsel zwischen unterschiedlichen Universitäten und die Möglichkeit eines Auslandsstudiums sollten attraktiver gestaltet werden. Gleichzeitig ist das ECTS System aber auch ein allgemeines Bewertungssystem für die vollbrachten Leistungen von Studenten. Wenn es aus unterschiedlichsten Gründen zur Unterbrechung des Studiums kommt, ist das System der ECTS Creditpoints eine Möglichkeit zum Nachweis der bereits erreichten Lernziele und Module.

Ein erneuter Bewerbungsprozess kann so transparent und übersichtlich gestaltet werden. Aber auch für Studienabbrecher stellt das System eine Möglichkeit dar, ihre geleistete Arbeit aufführen zu können. Auch für zukünftige Arbeitgeber sind die ECTS Creditpoints eine Chance die Leistungsfähigkeit ihrer Bewerber zu beurteilen. Wenn Studienzeiten und die Leistungen verglichen werden können, können Arbeitgeber mit geringerem Aufwand den geeignetsten Bewerber auswählen.

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